LabVIEWForum.de - Sinus überlagert Signal

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HAllo zusammen,

seit ein paar Wochen beschäftige ich mich aus beruflichen Gründen mit LabVIEW(8.6 eng).

Die von mir programmierte vi, nimmt Spannungen von den Kanälen einer Messkarte(ADLINK 9114) ab. An die Messkarte sind über eine Anschlussbox PT100 angeschlossen. Über eine formelmäßige Umrechnung zeigt die vi in einem Waveform-Chart die gemessenen Temperaturen über der Zeit an.

Leider schwingt aber in meiner Spannung ein Sinus mit (f=50 HZ, denke er kommt irgendwie aus der Anlage, in der die PT installiert sind).

Ich habe schon versucht, einen 180 Grad verschobenen Sinus zu überlagern, damit bekomme ich das System und die Spannung weitgehend schwingungsfrei. Aber dies ist keine saubere Lösung, wie ich denke.

Gibt es eine LabVIEW vi die mir diesen Sinus aus dem Signa "wegfiltern"kann?

Leider kann ich das Schaltbild meiner VI hier nicht posten, da es nur auf einem Rechner im Unternehmen vorliegt auf den ich mom. keinen Zugriff habe...


Vielen Dank für Eure Mühe!

Viele Grüße, jogo
Ich würde zuerst mal hardwaremäßig schauen, wo Du Dein Signal einfängst, ansonsten gibt es in LabVIEW aber genug Filterfunktionen. Gib einfach bei der Suche in LabVIEW mal "Filter" ein.

Gruß Markus
' schrieb:Ich würde zuerst mal hardwaremäßig schauen, wo Du Dein Signal einfängst, ansonsten gibt es in LabVIEW aber genug Filterfunktionen. Gib einfach bei der Suche in LabVIEW mal "Filter" ein.

Gruß Markus


Dieses "genug" vor den Filterfunktionen ist mein Problem. Bin da leicht bis schwer überfordert. Hab auch schon einige Filter probiert, leider fehlt mir das Hintergrundwissen die Parameter der Filter einzustellen.

Ich muss deswegen meine Frage umformulieren:


Signal: DC, 0-5 V, 1000 samp/sec, Signaländerung (Temperaturänderung 0,2-0,5V pro halbe Stunde, je nach Betriebsbedingungen)

will meinen, das eigentliche Signal schwingt auf keinen Fall....

aber überlagerter Sinus, 50 Hz Netzfrequenz.


Jetzt meine Frage:

Mit WELCHEM/N Filter/n ist es möglich einen Sinus weitgehend wegzufiltern?



Nochmals vielen Dank für Eure Mühe :-)
Bei Filtern kenne ich mich auch nicht so toll aus. Da müsste ich auch zuerst die Bsp. und VIs genauer anschauen.
Wer Dir da aber bestimmt helfen kann, ist "Lucki". Wink

Gruß Markus
Hi,

Also, Filter gibt es viele, die sich einmal in der Wirkung (Tiefpass, Hochpass, Bandpass, Bandstop) und dann in der Architektur (und damit in der Frequenzantwort, dem Amplituden- und Phasenverhalten an den Übergängen) unterscheiden.

Für Deinen Fall bei fast statischer Größe ist wahrscheinlcih ein Tiefpass mit sehr geringer Grenzfrequenz (0,5 Hz oder so) sicherlich ausreichend. Pro Ordnung des Filters (kann man überall angeben) ergibt sich eine Dämpfung von 20 dB/Dekade beim abfallenden Frequenzgang. Je nachdem wie groß das Übersprechen ist, musst Du jetzt ausrechnen, wie groß die Ordnung ist, die du brauchst. Bei einer Grenzfrequenz von 0,5 Hz hast Du zwei Frequenzdekaden bis zu den 50, das wären bei einem Filter erster Ordnung also 40 dB, sprich Dämpfung um den Faktor 100. Wenn Dir das reicht, OK, wenn nicht, Filter höherer Ordnung verwenden, was dann etwas längere Einschwingzeiten mit sich bring (wobei die bei 0,5 Hz sich in Grenzen halten sollten). Ob Du jetzt eine Bessel-, Butterworth-, Tschebychev oder KaiserWindow-Architektur nimmst, ist in Deinem Fall glaub ich eher egal, da Du wenig anforderungen an lineare Phase und Gruppenlaufzeiten hast. Ich hatte irgendwo mal einen Vergleich, welcher der Filter der kürzeste ist, finde den leider aber gerade nicht - tendentiell würde ich das aber als Kriterium anwenden. Alles andere ist für Deinen Fall eher sekundär.

Alternativ könntest Du auch überlegen, ob Du nicht mit einem Dither arbeitest, sprich den Sinus als Mittelwertfrei annimmst, und dann hinterher einen Moving-Average-Filter anwendest - könnte auch von Vorteil sein. und Du lastest die DA-Wandler der Karte besser aus, als wenn Du das Signal ohne den Sinus einliest...

Letzte, einfachste, aber ungenauste Möglichkeit: du filterst nicht, sondern tastest mit 50 Hz ab. Dann hast du ggf. die Halbwelle des Sinus als Fehler, aber da Montag morgens immer die 50Hz des Netzes nachgestellt werden, sollte zumindest die Frequenz passen. Nyquist-Theorem mal konsequent angewandt...Wink

Allerdings muss ich Y-P wirklich zustimmen: Eigentlich macht man sowas an der Hardware, wenn es geht... Ist Deine Erdung mit irgendeinem Schutzleiter oder so verbunden? Alle Kabelschirme intakt? Erdungsflächen auf den Platinen? Keine langen, unisolierten bzw. geschirmten Kabel? Mal durchgemessen, ab wo kein Sinus mehr da ist?

Grüße,

chrissy
Hallo chrissyPu,

zunächst möchte ich Dir für Deine umfangreiche Antwort danken.

Nun zur Hardware.

Insg. spreche ich über 7 PT 100 (0-250°C, 3 Leiter, Ausgang 04-20 mA).
weiterhin 12 Differenzdruckaufnehmer (0-60mbar, 3 Leiter, Ausgang 04-20 mA).

Die Leitungen und Sensoren sind geschirmt, der Schirm Ordnungsgemäß angeschlossen.

Angeschlossen sind alle diese Sensoren an eine Messbox von IED Datentechnik. Dort befindet sich die einzige ungeschirmte Stelle, das sind die Steckeranschlüsse an den Leitungen. Von der Anschlussbox wird nun pro Kanal ein Spannungsabfall über einen Shunt an die MEsskarte ADLINK 9114 weitergegeben.
Die Messtechnik ist an einem Durchlauftrockner für Getränkedosen installiert. Die Elektroinstallation in diesem Betrieb ist über 50 Jahre "gewachsen" es herscht also ein heiloses Durcheinander in der Verkabelung der Anlagen.

Ich bin mir auf jeden Fall sicher, dass ich alle LEitungen von den Messumformern ordnungsgemäß verlegt und angeschlossen habe. Die Anschlussbox möchte ich auf jedenfall nicht aufschrauben....


Deswegen filtern. Deine Tipps werde ich auf jeden Fall morgen umsetzen und berichten, wie das Ergebnis aussieht. Auch werde ich dann eine Beispiel vi posten....wenns niemanden nervt.


Fürs erste danke ich nochmals für die Tipps, und freue mich auf den morgigen "Basteltag".



L.G.jogo
Das nenne ich mal Motivation. Big Grin

Gruß Markus

' schrieb:[...]und freue mich auf den morgigen "Basteltag".
L.G.jogo
So,

benutzt habe ich einen lowpass-Filter. dort habe ich solange daran rumgeschraubt, dass ich die lust verloren habe.

Gelöst habe ich das ganze mit der "averaged DC-RMS.vi", bekomme nun auch die richtigen Temperaturen angezeigt. Und diese schwingungsfrei.

Leider habe ich es nicht geschafft alle Temperaturen in einem Chart darzustellen :-( Bekomme dort immer

Probleme mit Datentypen...

HAt da jemand einem Tipp für mich?


Und: Meine KArte hat auch eine vi, aus der ich mehrere Kanäle auslesen kann, nur klappt dann die Geschichte mit dem average nicht...

Kurz gefragt, wie kann ich meine vi umbauen, damit ich möglichst wenige Elemente im Prog. habe?


Die vi soll folgendes leisten: Kanäle auslesen, alle Temperaturen in einem Chart darstellen und diese dann noch in eine File schreiben(noch nicht eingebaut)?

Im Anhang befindet sich die vi...


Viele Grüße, jogo

Lv86_img
Probiers mal so:

[attachment=16318]

Mglw. brauchst du noch ein Transpose-Array vor der FOR-Schleife, je nachdem, ob dein VI die Kanäle in den Zeilen oder den Spalten des 2D-Array speichert.

Gruß, Jens
Vielen Dank für Deine Hilfe,

aber leider errechnet mir die vi den average über alle signale, sprich er fasst alle zusammen...

habe nun alle signale in einem chart werde sobald ich fertig bin die vi posten, sieht allerdings wieder viel zu überladen aus.


Gruß, jogo
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